Dieser Reinhard kommt am 4. März 1947 in Berlin-Spandau zur Welt und wächst in Berlin-Haselhorst auf. Es braucht gut achtzehn Monate nach seiner Geburt, bis er „ich“ sagen kann.
Ich wachse in der Nachkriegszeit auf, in einer Trümmerstadt voller Verletzungen, verletzter Menschen. Die eigene kleine Familie, die Nachbarn, die Lehrer, alles um mich herum ist von Leid gezeichnet. Dieses Leid hinterlässt Spuren in mir.
Reinhard begegnet diesen Spuren wieder und wieder in seinem Leben; die darin enthaltenen Verletzungen entfalten Wirkungen, die zu seiner Wirklichkeit werden. Sie dürfen heilen.
Er findet in sich auch Abenteuerspuren, Glückspuren, Erinnerungen an unbändige Lebensfreude, Freiheitsfreude in den Wipfeln von hohen Bäumen, wenn er sich in den Elementen geborgen weiß. Da lebt ein ganz lebensfrohes Kind in ihm mit vielen lebendigen Bildern und Emotionen.
Die Lebenszeit, Erfahrungszeit ist wie ein Brunnen für mich, aus dem ich Erkenntnis, Einsicht, Befreiung, Kraft und Freude schöpfe.
Mit Beginn meines 13. Lebensjahres ging ich für 4 Jahre ins ev. Waldkrankenhaus nach Berlin-Spandau. Ein Knochentumor, der sich zu einer Knochenmarkentzündung entwickelte, zwang mich ins Bett, in wechselnde Becken-Bein-Fuß-Gipse, erforderte Operationen, hinterlässt Spuren bis heute. Bei genauem Hinsehen, Hinspüren, In- mich-Hineinhorchen entdecke ich ein emotionales Gleichgewicht in meinem Erleben. In dem kranken Jungen lebt ein unbändiges, vitales, gesundes, inneres Kind.
Auch diese Krankenhauszeit ist mir ein Brunnen, aus dem ich schöpfe.
1965 stirbt mein Vater Franz nach langem Leiden mit 56 Jahren.
1967 mache ich das Abitur an der Carl-Friedrich-von-Siemens Schule, studiere Medizin in Berlin bis 1973, promoviere 1975 in der Molekulargenetik, dann folgt Kliniktätigkeit mit Facharztanerkennung bis 1983.
1989 stirbt meine Mutter nach langem Leiden mit 79 Jahren.
Es folgen Aus- und Weiterbildungen in: Chirotherapie, Homöopathie, Biologisches Dekodieren von Krankheiten, energetische Psychologie, Emotrance-Arbeit, Craniosacraltherapie, Medial- und Heilerschulung, systemisches Aufstellen,.........
Von 1983 an betreibe ich 24 Jahre lang eine kassenärztliche Praxis in Lahr / Schwarzwald.
Die kassenärztliche Zulassung gebe ich 2006 schweren Herzens zurück.
Seit den Vorlesungen für innere Medizin bei dem von mir hochverehrten Professor Dr. Hans Freiherr Kress von Kressenstein lebt in mir die Grundüberzeugung, dass jeder kranke Mensch unbewusst weiß, was ihn krank macht, dass ich als Arzt nur vorurteilslos zu lauschen brauche, denn die kranke Person verrät mir in ihrer Sprache ihre unerhörte Geschichte und was sie zur Heilung braucht. Mit diesem Leitsatz und dem gewonnenen Bewusstsein kann ich die Verträge als Kassenarzt nicht mehr erfüllen. Die Privatpraxis ermöglicht mir den nötigen Spielraum.
Im Studium, während der Facharztausbildung und zu anderen Gelegenheiten lerne ich Bilder kennen und die Wissenschaft bietet mir den Rahmen dazu an. Bilder und Rahmen kommen in mir in Bewegung, geraten in Fluss, stimmen nur noch unter bestimmten Bedingungen, Vorstellungen. Ich lerne das Denken als ein Werkzeug zu betrachten und zu benutzen. Ich bin nicht „mein“ Denken, genauso wenig wie „meine“ Emotionen, bin auch nicht „mein“ Körper. Doch ich (?) identifiziere mich leider mit diesen drei Erscheinungen. Festgehaltene Emotionen (Energie in Bewegung) entfalten Wirkungen auf das Denken, die Gefühle und den Körper. Bewusstsein für die, den festgehaltenen Emotionen zugrunde liegenden, unerhörten Geschichten wirkt heilsam.
Ich erzähle Ihnen von mir, meinem Lebensweg, der voller sinnlicher Erfahrungen und emotionalem Erleben ist, voller Freude und Leid und doch kann ich Ihnen nicht definitiv sagen, wer ich bin. Also machen Sie sich weder ein Bild von mir noch geben Sie mir einen Rahmen.
So wir uns begegnen, will ich Ihnen gegenüber „offen“ sein, Ihnen Raum geben, lauschen, Überraschung zulassen.
Der Heilungsgedanke taucht in mir auf. Er hat mit Leiden und Berührung durch das Tätigkeitswort „leiden“ in der aktiven, passiven, reflexiven Form zu tun. Er scheint frühe Wurzeln zu haben. Diese Berührung führt zu Annäherung an mein Gegenüber und an mich. Ja, ich entdecke mich in den Menschen, denen ich begegne, dabei scheint Heilung zu wirken. Bewusstsein wirkt heilend.
1994 folge ich einem Ruf nach Lucknow in Indien zu Sri Poonjaji. Namo Papaji!
Ein neuer Lebensabschnitt mit dem Namen Vijaya beginnt am 8. Mai 1994.
Meine geliebte Frau Stephanie und ich haben unsere Kenntnisse, Erfahrungen, unsere Intuition zu einem komplexen, lebendigen „Instrument“ verschmolzen. Es heißt SEP, Systemisch Energetische Prozesse. Damit arbeiten wir in Einzelsitzungen, in Gruppen, in Seminaren mit Menschen, die für Konflikte jeder Art Lösungen, Heilung suchen. Menschen in Beratungs- und Heilberufen oder interessierte Laien können SEP bei uns lernen.
Alles wandelt sich, so auch meine Ausübung der Heilkunst. Ich arbeite nur noch mit meiner Ehefrau und Assistenz (Auszubildenden und Ausgebildeten) zusammen.
In Gedichten, Essays, Aufsätzen, Gedanken, Fotografien teile ich mit, was mich berührt, bewegt, inspiriert, werden Aspekte meines Weges in Wort und Bild sichtbar. Lassen Sie sich berühren und inspirieren!
Ich wünsche Ihnen einen guten Tag!